Prim. Univ.-Prof. Dr. Mag. Martin Pichler, MBA, Abteilungsleiter der Onkologie und Palliativmedizin an der Klinik Oberwart sowie Vorstandsmitglied der Krebshilfe Burgenland, erklärte die unmittelbaren und langfristigen Folgen des Rauchens aus medizinischer Sicht: „Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entwicklung von Lungenkrebs, der leider immer noch häufig zum Tode führt. Ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko durch Rauchen besteht auch in der Mundhöhle, im Kehlkopf und in der Speiseröhre. Die Inhaltsstoffe des Rauchs werden über die Lunge in den Körper aufgenommen und sind auch mit Erkrankungen anderer Organe wie Niere, Harnblase oder Bauchspeicheldrüse assoziiert. Die wirksamste Therapie des Lungenkrebses wäre das Nicht-Rauchen. Dadurch könnten viele Erkrankungen und Todesfälle in Österreich und im Burgenland vermieden werden.“
Prof. Kriwanek: "Es zahlt sich immer aus, mit dem Rauchen aufzuhören"
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer Gesundheit Burgenland ergänzte: „Als ich mit dem Studium begonnen habe, war ich einer von wenigen, die nicht geraucht haben. Rauchen war bei Ärzten und Ärztinnen üblich – es wurde sogar bei Besprechungen geraucht. All das hat sich stark geändert. Wenn jemand aufhört zu rauchen, tut er seiner Gesundheit etwas Gutes. Manche positiven Effekte treten erst nach Jahren ein, andere aber sofort. Es zahlt sich also immer aus, mit dem Rauchen aufzuhören." Kriwanek ging dabei auch auf die nicht-onkologischen Gesundheitsfolgen des Rauchens ein, darunter COPD, chronische Bronchitis und Gefäßerkrankungen.
Dr. Bekto: "Gezielte Aufklärungskampagne"
Dr. Edmira Bekto, Vizepräsidentin der Krebshilfe Burgenland, betont: „Pünktlich zum Weltnichtrauchertag startet die Krebshilfe Burgenland gemeinsam mit ihren DON’T SMOKE-Kooperationspartnern eine gezielte Aufklärungskampagne über alternative Rauchprodukte. Im Fokus steht die Information von Jugendlichen: Der virtuelle Lungencoach LUIS erklärt auf TikTok in mehreren Videos in Jugendsprache die Auswirkungen von E-Zigaretten, Tabakerhitzern & Co.“ Und weiters: „Die aktuellen Zahlen der ESPAD-Erhebung 2024 (Schülerbefragung zu Konsum- und Verhaltensweisen mit Suchtpotenzial) weisen auf eine zunehmende Diversifizierung jugendlichen Substanzkonsums hin: Herkömmliche Zigaretten sind rückläufig, wohingegen neue Produkte wie z. B. Nikotinbeutel oder E-Zigaretten deutlich zugenommen haben. Viele Jugendliche wissen nicht, dass diese Alternativprodukte krebserregende und gesundheitsschädliche Substanzen enthalten. Sie sind bunt, schmecken süß und wirken harmlos – und haben mittlerweile klassische Zigaretten in der Nutzung überholt. Deshalb ist es uns besonders wichtig, klar zu sagen: Auch diese Produkte sind schädlich – und am gesündesten ist es, erst gar nicht damit anzufangen. Denn: Nicht-Rauchen ist die wirksamste Therapie gegen Lungenkrebs!“
Konkrete Unterstützung möglich
• Die Krebshilfe Burgenland informiert nicht nur über Risiken, sondern bietet auch konkrete Unterstützung beim Rauchstopp – kostenfrei, vertraulich und individuell. Informationen dazu unter: 0650/244 08 21
• Die neue Broschüre „Rauchfrei leben“ sowie der mehrsprachige Online-Symptom-Check auf www.dontsmoke.at sind zentrale Bausteine der aktuellen Präventionsarbeit.
• Mit der neuen TikTok-Kampagne rund um Lungencoach „Doc Luis“ richtet sich die Krebshilfe erstmals direkt an Jugendliche – humorvoll, aber mit klarer Botschaft: „Bleib gesund. Bleib stark. Bleib weg von dem Zeug.“
• Nikotinfrei in 6 Wochen: Online und vor Ort. Entwöhnung in der Gruppe – 6 Termine und 1 Beratung am Rauchfrei-Telefon; ab 18 Jahren, kostenfrei für alle Versicherten in Österreich. Termine und Anmeldung unter www.gesundheitskasse.at/nikotinfrei oder 05 0766 501550
• Ergänzend dazu werden in allen burgenländischen Kliniken Informationsinhalte zum Rauchstopp auf Screens ausgespielt und auf die bestehenden Ausstiegsprogramme hingewiesen.