Symposium, Festschrift und Preis: Würdigung zum Abschied von OA Stangl  

Gruppenfoto der Führungsriege und der Vortragenden sowie Ehrengäste
In der Klinik Oberwart ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach mehr als 35 Jahren trat Oberarzt Dr. Wolfgang Stangl mit Anfang September in den Ruhestand. Die Klinik und die Kolleginnen und Kollegen in Oberwart würdigten seine Leistungen in der Onkologie und Palliativmedizin mit einer 86-seitigen Festschrift, einem Abschiedssymposium mit dem Titel „Lebenswerk, seiner Zeit voraus in der Gegenwart“ und einem neu ins Leben gerufenen Preis. 

Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, Aufsichtsratsvorsitzender der Gesundheit Burgenland, findet lobende Worte für den scheidenden Oberarzt: „Wolfgang Stangl hat Medizin, Wissenschaft und Menschlichkeit miteinander verbunden und so die Arbeit in der Klinik Oberwart nachhaltig geprägt. Neue, innovative Projekte trugen im Laufe der Jahre seine Handschrift. Die Offensivstrategie im Burgenland sieht vor, eine öffentliche Gesundheitslandschaft anzubieten, die mit den Bedürfnissen der Bevölkerung wächst. Damit dies realisiert werden kann, braucht es in den Kliniken – wie im gesamten Gesundheitssystem – Personen, die diese Philosophie auch leben und umsetzen. Wolfgang Stangl war als Mediziner eine solche Persönlichkeit. Ich wünsche ihm in seinem Ruhestand alles Gute und bei seinem Hobby, dem Weinbau, viel Erfolg.“ 

Wertvolle Aufbauarbeit geleistet

Der Klinik Oberwart blieb Stangl mehr als 35 Jahre treu. Hier führte er die onkologische und hämatologische Betreuung auf eine neue Stufe. Daraus resultierte im September 2024 die Gründung einer eigenständigen Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin. Das Tumorboard in Oberwart wurde von ihm gegründet und geleitet. Unermüdlich war und ist das Engagement von Wolfgang Stangl im „Forum Palliativ“. Die Ehrenmitgliedschaft bei der Arbeitsgemeinschaft hämatologischer und onkologischer Pflegepersonen in Österreich (AHOP) zeigt, wie wichtig ihm die Beteiligung der Pflege und der multidisziplinären Teams bei der Betreuung krebskranker Patient*innen ist.

Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Ich bedanke mich im Namen der Geschäftsführung der Gesundheit Burgenland bei OA Stangl für das langjährige Engagement in der Betreuung von Tumorpatienten und -patientinnen. Die Errichtung eines eigenständigen Maggie‘s Centre in Oberwart wird die von ihm gelebte Empathie im Umgang mit kranken Patientinnen und Patienten fortsetzen.“

Seiner Zeit voraus

In den Vorträgen des Abschiedssymposiums wurde das Schaffen und Wirken von Wolfgang Stangl noch einmal vor den Vorhang geholt. Viele Initiativen, die Stangl während seiner Zeit in Oberwart gesetzt hatte, sind mittlerweile „State of the Art“. Zu seinem visionären Denken und Handeln passte der Blick der Referenten auf die onkologische und hämatologische Versorgung und Behandlung im Jahr 2030 sehr gut.

Die menschliche Komponente kam dabei nicht zu kurz. OA Dr. Simo Brada (Innere Medizin), der gemeinsam mit Kolleg*innen die 86-seitige Festschrift, ein sogenanntes „Liber Amicorum“, verfasst hat: „Während seiner gesamten Laufbahn war es für Wolfgang Stangl von größter Bedeutung, dass die Mitglieder seines Teams aus allen Berufsgruppen kamen. Dies zeigte sich bei jeder morgendlichen Besprechung, bei der Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege, der Psychologie, der Diätologie und der Apotheke anwesend waren und sich an der Diskussion beteiligten.“ Für seine Leistungen wurde der scheidende Oberarzt mit dem erstmals ausgerufenen „Wolfgang Stangl Innovationspreis“ geehrt. Dieser Preis aus der Abteilung für Onkologie und Palliativmedizin der Klinik Oberwart wird ab jetzt jährlich an Kolleg*innen vergeben, die mit ihren Leistungen und Ideen die Betreuung von Patient*innen verbessern. Stangl wird in Zukunft Mitglied der Vergabe-Jury sein. 

Weitere Pläne für die Zukunft

Im Ruhestand möchte sich OA Dr. Wolfgang Stangl zudem vermehrt seinen Hobbys widmen. Dazu zählt neben „laufen, lesen und im Wörthersee schwimmen“ natürlich die Weingärtnerei, die er gemeinsam mit Ehefrau Helene am Wintner Berg betreibt. „Außerdem möchte ich Architektur studieren“, so Stangl. Seinem bisherigen Berufsleben bleibt er ebenfalls verbunden, was sich in der Organisation von palliativmedizinischen Fortbildungen zeigt.