Neustart gelungen: Der letzte Patient, das erste Baby und ein reibungsloser Ablauf

Im Bild: Manfred Zsifkovits aus Stinatz war der letzte Patient, der aus dem Altbau in die neue Klinik Oberwart überstellt wurde.

Große Erleichterung, freudige News und viele helfende Hände. Beim gestrigen Patientenübersiedlungstag und gleichzeitigen Start des Betriebs in der neuen Klinik Oberwart ist dank exzellenter Teamarbeit alles reibungslos und wie geplant über die Bühne gegangen. Der Tag wurde mit der ersten Geburt im neuen Krankenhaus gekrönt. Die kleine Madeleine erblickte gegen 22 Uhr das Licht der Welt.

Ein Tag mit Geschichte(n)

Überall wo Menschen zusammenkommen, gibt es etwas zu erzählen, wie gestern in der Klinik Oberwart. Kerstin Bauer aus St. Michael hat immer gewusst, sie will ihr zweites Kind auf jeden Fall in der neuen Klinik Oberwart zur Welt bringen. Dass sie dann tatsächlich die Erste sein wird, damit hatte sie nicht gerechnet. Es war eine spontane Geburt, gegen 22 Uhr war es soweit und ihre Tochter Madeleine war da. Sie kam Christina Kainz zuvor, die bereits Dienstagmittag, begleitet von ihrem Mann Dominik, als erste Patientin auf der Geburtenstation eingecheckt hatte.

Auch Manfred Zsifkovits aus Stinatz wurde gestern unerwartet Teil der Klinikgeschichte: Er war der letzte Patient, der aus dem Altbau übersiedelt wurde. Und das ist nicht die einzige Verbindung, die er nun zum jetzigen "alten Krankenhaus" hat. Denn 1977/78 war er als junger Zimmerer bei den Bauarbeiten für das damals "neue Krankenhaus" gemeinsam mit seinem Vater dabei, erzählt er.

Arbeit der vergangenen Jahre und Wochen hat sich bezahlt gemacht

Die reibungslose Übersiedlung vom Altbau in die neue Klinik übernahm das Rote Kreuz mit insgesamt zwölf Rettungswägen und vierzig Sanitätern. Dass generell alles ohne Probleme funktioniert hat, war der guten Planung zu verdanken. Einsatzleiter Primarius Dr. Herbert Gruber, Ärztlicher Direktor in der Klinik Oberwart: "Wir haben mit der Projektorganisation gemeinsam viele Wochen lang alle Vorbereitungen getroffen, damit die Transferierung der Patientinnen und Patienten am ersten Tag problemlos verläuft. In einer Einsatzbesprechung wurden am Vortag noch die letzten Details geklärt und am Siedlungstag haben wir die Früchte dieser Vorbereitungsarbeit geerntet. Es ist alles problemlos über die Bühne gegangen. Als der Patiententransfer fertig war, haben wir uns alle vor der Klinik versammelt, um ein Gruppenfoto zu machen – es war eine wirklich sehr herzeigbare Leistung von allen Beteiligten."

Sicherheit der Patientinnen und Patienten stets im Fokus

Pflegedirektor DGKP Andreas Schmidt, MSc hebt zusätzlich noch die Leistung der Belegschaft hervor: "Auch die beste Planung kann nur gut umgesetzt werden, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert sind – und das war hier der Fall. Die Kollegiale Führung hat gemeinsam mit der IT, der Transportfirma und der Einsatzleitung des Roten Kreuzes die Übersiedlung koordiniert. Alle Kolleginnen und Kollegen vor Ort haben mitangepackt. Oberstes Ziel dabei war immer die maximale Patientensicherheit." In den Abteilungen waren die Teams doppelt besetzt: Ein Teil hat den Abtransport im Altbau begleitet, der andere Teil die Patientinnen und Patienten in der neuen Klinik in Empfang genommen.

Oberwart als Vorbild für kommende Projekte

Mit der erfolgreichen Übersiedlung findet ein großes Projekt der Gesundheit Burgenland seinen vorläufigen Abschluss. Doch weitere Projekte sind schon in der Pipeline – und dabei werden die Erfahrungen aus Oberwart hilfreich sein. Dr. Jakob Walter, Direktor des Bereichs Projekt- und Prozessmanagement in der Gesundheit Burgenland: "Das war nicht meine erste Übersiedlung. Doch wie sich bei uns jede Kollegin und jeder Kollege berufsgruppenübergreifend mit höchstem Engagement eingebracht hat und das gemeinsame Ziel über Persönliches gestellt hat, ist einzigartig. Ich bin mir sicher, dass mit den neuen Strukturen und dem positiven Spirit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Klinik Oberwart eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung der burgenländischen Bevölkerung erfolgen kann. Die positiven Erfahrungen werden wir auch für die künftigen strukturellen Maßnahmen, wie den Zubau zum Neubau der Klinik Oberwart oder den Neubau der Klinik Gols und die baulichen Masterpläne der Kliniken Güssing und Oberpullendorf, mitnehmen."

Die Übersiedlung am 7. Mai im Zeitraffer

7:00 Uhr: Schon vor dem Startschuss zur Übersiedlung wird in der neuen Klinik Oberwart die OP-Bereitschaft hergestellt.

7:30 Uhr: Sitzung des Einsatzleiterteams im Altbau – es müssen nur rund vierzig Patientinnen und Patienten transportiert werden, um zehn weniger als ursprünglich geplant.

8:00 Uhr: Das "Go" ist da, der Patiententransport kann starten. Zeitgleich wird der Kreißsaal im Altbau zugesperrt, ebenso die ZAE und der OP, weil keine Akutoperationen oder geplanten Operationen mehr durchzuführen sind.

8:05 Uhr: Der Transport beginnt mit den Patientinnen und Patienten der Intensivstation, der Herzstation und der Stroke-Einheit. Danach folgen die Bettenstationen. Zwölf Autos des Roten Kreuzes sind im Einsatz, ein zusätzliches Fahrzeug ist "Stand-by" für Notfälle.

8:30 Uhr: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Burgenland, besucht die Klinik Oberwart an diesem "historischen Tag", wie er sagt. Er macht sich selbst ein Bild vom Ablauf, spricht mit Patientinnen und Patienten und wünscht der Familie Kainz aus Großpetersdorf beim gleichzeitigen Eintreffen in der Klinik alles Gute für die bevorstehende Entbindung.

9:00 Uhr: Gleichzeitig mit den Patientinnen und Patienten werden Geräte, Medikamente und Verbandsmaterialen übersiedelt, IT und weitere Infrastruktur nachgezogen.

11:15 Uhr: Mit Manfred Zsifkovits aus Stinatz wird der letzte Patient aus dem Altbau in die neue Klinik überstellt. Die Übersiedlung der Patientinnen und Patienten ist erfolgreich abgeschlossen.