Klinik Kittsee: Neuer Andachtsraum feierlich übergeben

Im Bild v.l.: Diakon Friedrich Bohnenstingl, Leiter der Krankenhausseelsorge in der Klinik Kittsee; Pfarrer MMag. Theol. Franz Borenitsch; Abgeordneter zum burgenländischen Landtag Gerhard Bachmann; Pfarrmoderator Lic. theol. Myrolsav Rusyn, Kanonikus MMag. Michael Wüger, Generalvikar der Diözese Eisenstadt; Kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, Mag. Franz Öller, MBA, MPH; Veronika Batthyány-Strattmann; Pflegedirektorin, DGKP Bettina Ziniel, MSc; Dieter Feitek, BSc, MSc, Kaufmännischer Direktor der Klinik Kittsee; Primaria Dr. Anna Kettner, Ärztliche Direktorin der Klinik Kittsee; Dechant Dipl.-Päd. Karl Opelka; Nina Werdenich, Obmann-Stellvertreterin des Vereins „Freunde des Krankenhauses Kittsee“; Pfarrer Mag. et Lic. theol. Roman Frydrich, Leiter des Seelsorgeraumes Seliger Ladislaus Batthýany-Strattmann; Primar Dr. Andrzej Sebastian Gasz, Abteilungsleiter der Chirurgie; Heinz Ebner; Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, Medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland

Die Klinik Kittsee hat einen neuen Andachtsraum, gestaltet von Künstler Heinz Ebner. Altar und Tabernakel wurden am Montag geweiht. Der Raum steht Menschen aller Konfessionen offen.

Kanonikus MMag. Michael Wüger, Generalvikar der Diözese Eisenstadt, leitete am Montag den Gottesdienst zur Segnung des neuen Andachtsraums in der Klinik Kittsee. Mit ihm zelebrierten weitere Geistliche die Feier. Der Leiter der Seelsorgestelle in der Klinik Kittsee, Friedrich Bohnenstingl, sagte zur Begrüßung: „Wenn ihr jemanden glücklich machen wollt, dann kommt in ein Krankenhaus, denn bei den Kranken und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus findet man Gott.“ Jeden Freitag um 18 Uhr wird ab sofort im neuen Andachtsraum eine Messe gefeiert.

Das Krankenhaus in Kittsee wurde um die Jahrhundertwende von Augenarzt Dr. Ladislaus BatthyányStrattmann (1870-1931) als Privatspital errichtet. Er wurde im Jahr 2003 unter anderem wegen seiner Mildtätigkeit als Arzt der Armen vom Vatikan seliggesprochen. Bei der Feier am Montag anwesend war auch Veronika Batthyány-Strattmann als Vertreterin der Familie des Gründers, langjährige Unterstützerin der Klinik und Ehrenmitglied des Vereins der Freunde des Krankenhauses Kittsee. Sie sagte: „In den vergangenen Jahren konnte ich immer wieder herkommen und merken, dass genau diese Gesinnung des seligen Großvaters – Herzensliebe und Güte zu seinen Patienten sowie den Armen und Bedürftigen – hier nach wie vor gelebt wird. Ich bin mir ganz sicher, dass an diesem Ort alle, die Frieden und Heilung ihrer Sorgen und Schmerzen suchen, auch Frieden und Heilung finden werden.“

Nach der Segnung sagte Mag. Franz Öller, MBA, MPH, der kaufmännische Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: „Dieser Raum, so lichtdurchflutet und hell wie er ist, bietet die Gelegenheit, dem Gründer der Klinik zu gedenken. Viele Leute besinnen sich hier zurück – woher sie kommen und wohin sie gehen.“ Öller bedankte sich bei der Familie, beim Verein der Freunde des Krankenhauses Kittsee, der Geistlichkeit sowie bei der Kollegialen Führung und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klink Kittsee, die an der Ermöglichung des Andachtsraumes mitgewirkt haben.

Gerhard Bachmann, Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag, sagte in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil: „Ganz egal wie groß oder wo ein Krankenhaus ist, es ist wichtig, dass es eine Kapelle für alle Konfessionen gibt, damit jeder Mensch, der einen Ort braucht, um mit Gott zu reden, einen Rückzugsort hat. Mit dieser hellen Kapelle hier ist das sehr gut gelungen.“

Künstler Heinz Ebner zur Symbolik des Pelikans

Bei der Zeremonie anwesend war auch Heinz Ebner, ein geborener Güssinger, der vor zwanzig Jahren das Grabmal von Ladislaus Batthyány-Strattmann gestaltet hatte und sich jetzt auch des Andachtsraums angenommen hat. „Der Raum sollte nicht nur christlich symbolisiert werden, denn er soll jedem und jeder beim Betreten die Möglichkeit geben, sich zu sammeln und sich zu orientieren, ohne sofort das Kreuz vor sich zu sehen“, erklärte der Künstler sein Werk. „Die Symbolik vom Pelikan, der auf Christus hinweist – ein jahrhundertealtes Jesussymbol – ist auch im Wappen der Batthyánys vertreten.“ Zudem wurden die Formen Rückfragehinweis: Mag. Leo Szemeliker, Öffentlichkeitsarbeit, 0664 282 25 00 des Grabmals übernommen und etwas variiert. Zwei goldene Flügel bedecken den Tabernakel und verweisen ebenfalls auf den Pelikan.

Hintergrund

Das griechische Kreuz, bestehend aus fünf gleichen Quadraten, ist formal die Grundlage der Gestaltung. Die Form findet sich in allen Gestaltungsflächen: im Altargrundriss, dem Ewig-Licht-Bild, in den roten und blauen Quadraten der Seitenwände und im Porträtbild des Seligen Ladislaus Batthyány-Strattmann, das aus verschiedenen Porträt-Fotos zusammengesetzt wurde (Batthyány-Strattmann als Fürst und ungarischer Magnat, Familienvater, Arzt). In der Überschneidung wird ein Kreuz sichtbar. Die goldgelb-weiße Gestaltung der Seitenwände des Tabernakels zeigt symbolisch das Gefieder des Pelikans, ein Wappentier der Familie Batthyány und Christussymbol, weil sich laut der Mythologie der Pelikan die eigene Brust mit dem Schnabel aufreißt, um seine Jungen zu retten. Die Farbigkeit der Seitenwände in Gelb-Tönen strahlt in den Raum und in den Hof der Klinik und soll zum Eintritt einladen.