Die meisten Eingriffe mit dem hochmodernen Da-Vinci-Xi-Chirurgiesystem des US-Herstellers Intuitive Surgical hat dabei die Abteilung Urologie geschafft – nämlich etwas mehr als 260. Die Oberwarter Urologie macht auch die meisten Tumor-Operationen mit dem Da Vinci. Rund 210-mal sind weiters die Ärztinnen und Ärzte der Allgemeinen Chirurgie an der Konsole gesessen, rund 140-mal Gynäkologinnen und Gynäkologen. In jeder dieser Abteilungen gibt es mittlerweile drei bis vier Medizinerinnen und Mediziner, die alle Da-Vinci-Schulungen durchlaufen haben und selbständig damit operieren können.
Urologie-Primar Dr. Gottfried Pfleger bedient selbst regelmäßig die Greifarme des Chirurgie-Roboters und ist von den Möglichkeiten des Da Vinci und der Qualität der Ergebnisse begeistert: „Dass die Gesundheit Burgenland ein Robotik-System angeschafft hat, war eine der wichtigsten Entscheidungen der vergangenen Jahrzehnte. Der Roboter ist das modernste System, dass es am Markt gibt. Er ist daher so etwas wie ein Anziehungspunkt für Oberwart. Einerseits für Patientinnen und Patienten, aber auch für medizinisches Personal. Der Da-Vinci wertet die Klinik Oberwart auf allen Linien auf.“ Im Frühjahr übersiedelt der Roboter von der alten in die neu errichtete Klinik auf einen Fixplatz im OP-Bereich.
LH Doskozil: Spitzenmedizin mit Mehrfach-Nutzen
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Burgenland, Landeshauptmann Mag. Hans Peter Doskozil, sagt: „Im Nachhinein zeigt sich jetzt, wie sinnvoll unsere Entscheidung im Jahr 2021 war, bereits vor der Eröffnung des neuen Hauses in einen Chirurgie-Roboter zu investieren. Von Spitzenmedizin in Wohnortnähe profitieren einerseits die Patienten, aber auch die gesamte Gesundheit Burgenland als Arbeitsgeber. Wir haben mittlerweile ein Dutzend Experten für Da-Vinci-Operationen in unseren Reihen, das zieht weitere Ärzte an den Standort Oberwart, wo wir nächstes Jahr unsere modernste Klinik in Betrieb nehmen werden.“
Prof. Kriwanek: State of the Art in vielen Bereichen
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland und selbst erfahrener Bauchraum-Chirurg, sagt: „In Oberwart leisten die Kolleginnen und Kollegen am Da Vinci wirklich hervorragende Arbeit, davon habe ich mich auch selbst schon überzeugen können. Für viele Eingriffe ist Da Vinci heutzutage State of the Art, derartige Investitionen bringen das gesamte Burgenland im Sinne unserer Offensivstrategie in völlig neue Qualitätsbereiche bei operativen Therapien.“
Prim. Pfleger: genauer, schonender, weitergehender
Primar Pfleger über die Anwendungen in seinem Fach: „In meiner Abteilung werden klassischerweise die Prostatakarzinome mit dem Da-Vinci operiert. Wir behandeln aber auch Nierentumore, die mit dem Roboter organerhaltend operiert werden können.“ Die Vorteile vom Da-Vinci seien dabei vielfältig: „Wir haben ein besseres Bild vom Operationsgebiet, da wir das Bild vergrößern können. Außerdem bekommen wir eine 3D-Ansicht. Die Werkzeuge sind kleiner als bei der herkömmlichen Chirurgie oder der Laparoskopie. Damit können wir auch Stellen erreichen, die sonst nicht erreichbar wären.“ Bei den Prostatakarzinomen gehe es oft um das Thema Inkontinenz. Mit Da Vinci werde die Kontinenz nach der OP oft früher erreicht als bei den bisherigen Methoden. Die Lebensqualität nach einer OP mit dem Da-Vinci steigere sich also schneller als bei früher angewandten Methoden. Der Zugangsweg sei weniger verletzend wie bei einer offenen Operation, deswegen erholen sich Patientinnen und Patienten auch schneller. „Die OPs sind auch wesentlich exakter, deshalb gibt es einen viel geringeren Blutverlust. Der postoperative Schmerzmittelbedarf ist auch geringer“, weiß der erfahrene Operateur.