Die Gesundheit Burgenland (Burgenländische Krankenanstalten-Gesellschaft m.b.H.) hat beschlossen, in den Kliniken Güssing und Oberwart wieder eigene Abteilungsvorstände für Chirurgie zu etablieren und das seit Jänner 2021 bestehende Doppelprimariat aufzutrennen.
Die Gesundheit Burgenland hat die Primariatsposition für Chirurgie in der Klinik Güssing auf der Webseite www.gesundheit-burgenland.at ausgeschrieben. Auch im Landesamtsblatt wurde die Ausschreibung veröffentlicht. Interessentinnen und Interessenten haben nun bis zum 1. Oktober 2023 Zeit, ihre Bewerbungen einzureichen.
Der Aufsichtsrat der Gesundheit Burgenland will mit dieser Entscheidung die einzelnen Standorte im Sinne einer medizinischen Gesamtstrategie stärken. Die standortübergreifende Koordination der medizinischen Strukturen obliegt dem seit November des Vorjahres tätigen medizinischen Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland.
Mehr Angebote für burgenländische Patientinnen und Patienten
Gesundheit-Burgenland-Aufsichtsratsvorsitzender Landeshauptmann Hans Peter Doskozil sagt: „Wir haben uns für eine Offensivstrategie für unsere Spitäler entschieden. Die eigenständigen Primariate sind ein Teil dieser neuen Strategie. Ziel ist, mit mehr Qualität und neuen Angeboten so viele burgenländische Patientinnen und Patienten wie möglich wohnortnahe an unseren Standorten zu versorgen. Mit der Entscheidung in der Chirurgie stärken wir den Standort Güssing und verbessern insgesamt die Versorgung des Südburgenlandes – mit dem Neubau der Klinik in Oberwart, mit dem burgenländischen Ärztepaket und den Initiativen in der Pflege.“
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland: "Wir bereiten uns strategisch darauf vor, dass wir mittelfristig im eigenen Bundesland künftig mehr Patientinnen und Patienten als bisher behandeln werden. Die Spitäler der benachbarten Bundesländer werden voraussichtlich weniger Fälle als früher aufnehmen. Daher werden wir zusätzliche Kompetenzen und Kapazitäten aufbauen. Die Koordination des gesamten medizinischen Angebots erfolgt dabei sinnvollerweise zentral über die Direktion.“
1500 Operationen pro Jahr
Die Klinik Güssing führt jährlich rund 1.500 Operationen in drei Operationssälen durch, mit der Absicht, diese Zahl weiter zu steigern. Die Chirurgische Abteilung in Güssing hat die grundlegende Aufgabe, die allgemeinchirurgische und unfallchirurgische Grundversorgung für die Bevölkerung des Südburgenlandes sicherzustellen, insbesondere der Bezirke Güssing und Jennersdorf.
Die Abteilung bietet auch eine interdisziplinäre Tagesklinik, interdisziplinäre Endoskopie sowie verschiedene Fachambulanzen, darunter Brustambulanz, Gefäßambulanz, Ambulanz für plastische Chirurgie, Gastroenterologische und proktologische Ambulanz sowie – neu – eine Ambulanz für chronische Wunden (Ulkusambulanz).
Das Brustgesundheitszentrum Pannonia-Süd, spezialisiert auf Diagnose und Behandlung von Mamma-Karzinomen, ist organisatorisch Teil der Chirurgischen Abteilung in Güssing.
Weiterentwicklung des Brustgesundheitszentrums
Das Brustgesundheitszentrum in der Klinik Güssing wird derzeit einer Neuausrichtung unterzogen und soll sich zu einem interdisziplinären Zentrum für Senologie entwickeln, in dem Chirurgie, Gynäkologie, Radiologie, Pathologie und Onkologie verstärkt interdisziplinär zusammenarbeiten – eine internationale Best Practice. Prof. Kriwanek erläutert: „Die Weiterentwicklung des zertifizierten Brustgesundheitszentrums in Güssing ist eine Hauptaufgabe der neuen Leitung. Wir arbeiten mit der Wiener Klinik Donaustadt zusammen und haben auch eine Kooperation mit dem LKH West in Graz für verstärkte Zusammenarbeit im Tumorboard.“
Die Position der Leitung der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin in der Klinik Güssing wurde ebenfalls ausgeschrieben (Bewerbungsfrist bis zum 20. August). Die Auswahlverfahren und Hearings der Bewerberinnen und Bewerber werden in Kürze starten.