„Unsere Offensivstrategie in der Gesundheitspolitik bedeutet, dass wir unsere Angebote ständig weiterentwickeln, statt in eine Kürzungsspirale einzusteigen“, so der Landeshauptmann: „Die kommende onkologische Abteilung in der Klinik Oberwart ist ein Teil dieser Strategie und bedeutet: mehr Spitzenmedizin in Wohnortnähe. Das Burgenland reagiert damit auf die steigenden Fallzahlen, auf immer mehr mögliche Therapien, aber auch auf die Tatsache, dass Burgenländerinnen und Burgenländer, die Krebstherapien brauchen, trotz einer geltenden Gastpatienten-Regelung immer häufiger von größeren Spitälern in anderen Bundesländern zurückverwiesen werden. Das nehmen wir nicht hin und reagieren daher rasch. Der Aufsichtsrat hat den Grundsatzbeschluss daher einstimmig getroffen. Bis kommendes Jahr soll die neue Abteilung den Betrieb aufnehmen.“
Derzeit ist die Onkologie ein Teil der Abteilung für Innere Medizin. Auf Basis von Expertengutachten wird nun eine Teilung angestrebt. Die neue Abteilung wird das Fach Onkologie (Diagnostik und Behandlung von Tumorerkrankungen) übernehmen, mit einer angeschlossenen Palliativstation. In der Abteilung für Innere Medizin verbleiben die allgemeine internistische Medizin, die Kardiologie (Herzmedizin), die Nephrologie (Nierenmedizin) inklusive Dialysestation sowie die Gastroenterologie (Medizin des Magen- und Darmtraktes). Die Gesundheit Burgenland wird die Errichtung der neuen Abteilung bei der Landes-Zielsteuerungskommssion beantragen und erwartet eine Entscheidung bis November. Parallel dazu wird die Ausschreibung des Primariats vorbereitet. Realistisch ist ein Start der neuen Abteilung im Lauf des ersten Halbjahres, mit dem Beginn des Patientenbetriebes in der neuen Klinik Oberwart. Zum Zeitplan bis dahin findet am 15. September eine Pressekonferenz in der neuen Klinik Oberwart statt.
Umfassende Leistungssteigerungen in der Internen Medizin
Univ.-Prof. Dr. Stephan Kriwanek, medizinischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland, sagt: „Es freut mich, dass der Aufsichtsrat unserem Antrag zur Errichtung einer eigenen onkologischen Abteilung in Oberwart einstimmig gefolgt ist. In der sind die notwendigen Leistungen in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die Ursachen dafür sind vielseitig: Einerseits hat die Zahl der möglichen Tumortherapien stark zugenommen, auf der anderen Seite sehen sich manche onkologischen Zentren der benachbarten Bundesländer, die bisher Patientinnen und Patienten aus dem Burgenland versorgt haben, nicht mehr in der Lage, diese Leistungen zu erbringen. Dazu kommt, dass die Interne Medizin der Klinik Oberwart in den vergangenen Jahren vor allem in der interventionellen Kardiologie eine beeindruckende Leistungssteigerung erreicht hat. Die Situation rechtfertigt in Summe eine eigene Abteilung im größten Spital des Südburgenlandes. Die medizinische Versorgung des gesamten Bundeslandes wird dadurch insgesamt weiter verbessert werden.“